Zugvögel leben gefährlich
Jedes Jahr sind viele große und kleine Vögel unterwegs. Sie fliegen tausende Kilometer, suchen Nahrung und ziehen ihre Jungen auf. Doch die Veränderung des Lebensraums macht die Reise der Tiere immer gefährlicher.
Auf der Erde gibt es rund 10.000 Vogelarten. Etwa 4000 von ihnen fliegen jährlich von den Brutrevieren in die Winterquartiere und zurück. Diese Wanderung der Zugvögel im Frühling und Herbst ist jedoch gefährlich. In Deutschland gelten 43 Prozent der brütenden Vogelarten als gefährdet, darunter viele Zugvögel. Die Hauptursache für den Tod vieler Vögel ist der veränderte Lebensraum.
Eine große Gefahr sind vor allem hohe Gebäude mit vielen Glasscheiben. Die Tiere werden vom künstlichen Licht der großen Städte angelockt, wo sie die Spiegelungen der Bäume und des Himmels nicht erkennen und gegen die Scheiben fliegen. Helfen könnten hier aufgedruckte Muster auf den Scheiben. Sie würden eine Kollision verhindern.
Gefährlich für die Tiere sind auch Windräder, die entlang der Flugstrecken stehen, etwa an den Küsten in Deutschland, Frankreich oder Spanien. Unfälle könnte man durch geeignete Markierungen der Rotorblätter verhindern. Dies empfiehlt sich auch für Stromleitungen – Hindernisse, die laut Studien noch viel mehr Vögel töten als Windräder.
Doch es sind nicht nur Unfälle und Umweltveränderungen, die die Zahl der Zugvögel verkleinern: Manchmal töten Menschen die Tiere auch absichtlich. So werden jährlich etwa 20 Millionen Zugvögel allein im Mittelmeerraum gejagt und erlegt. In vielen Staaten gelten Wildvögel nämlich als Delikatesse.