Medikamentenmangel – ein weltweites Problem
In vielen Ländern fehlen Arzneimittel, mit denen gefährliche Krankheiten behandelt werden. In Deutschland können Patienten Alternativpräparate erhalten – in anderen Ländern ist das nicht so einfach möglich.
„Das Medikament ist zurzeit nicht lieferbar.“ Wer in einer Apotheke diesen Satz hört, ärgert sich nicht nur, sondern bekommt manchmal auch Angst. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte fehlen in Deutschland im Moment zum Beispiel bestimmte Schmerzmittel, Antibiotika und Medikamente für Menschen mit Diabetes oder HIV. Um einen Versorgungsengpass handelt es sich allerdings nicht. Denn die Patienten können Alternativpräparate erhalten.
Menschen auf der ganzen Welt sind momentan davon betroffen, dass Medikamente nicht geliefert werden können. Manche von ihnen müssen deshalb eine Behandlung unterbrechen oder sogar beenden. In einigen Ländern in Afrika und Asien sind viele HIV-Patienten zum Beispiel auf kostenlose Medikamente angewiesen. Kostenpflichtige Alternativen können sie sich nicht leisten. Und das kann zu medizinischen Komplikationen führen.
Zu Lieferengpässen kommt es, wenn die Produktion von Arzneimitteln nicht mehr richtig funktioniert. Sie „ist zum Beispiel von international auftretenden Rohstoffproblemen abhängig, von Preissteigerungen und Transportschwierigkeiten etwa aus Indien und China“, sagt der Mediziner Martin Scherer.
In Deutschland sorgen die Lieferengpässe vor allem für viel Stress bei den Beteiligten: Apotheken müssen die Ersatzmedikamente auf dem internationalen Markt nämlich erst einmal finden und besorgen. Und die Patienten werden verunsichert, weil sie sich vielleicht an ein bestimmtes Medikament gewöhnt hatten und sich nun umstellen müssen.
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