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Das Ende von Lützerath

Das Dorf Lützerath wird abgebaggert, damit der Energiekonzern RWE Braunkohle fördern kann. Klimaaktivisten kritisieren die Zerstörung des Ortes für den Kohleabbau scharf. Die Bundesregierung unterstützt die Räumung.


Nur wenige Tage hat es gedauert, dann war die Räumung des kleinen Ortes Lützerath in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen. Die früheren Bewohner waren bereits weggezogen. Die Aktivistinnen und Aktivisten, die aus Protest im Dorf lebten, wurden von der Polizei weggebracht. Am 14. Januar 2023 demonstrierten noch einmal mehr als 15.000 Menschen gegen den Abbau von Kohle in und um Lützerath. Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm an der Demonstration teil.

Neben dem Dorf Lützerath befindet sich ein bis zu 200 Meter tiefes Loch: die größte Braunkohlegrube Europas. Seit 1983 wird dort auf einer Fläche von mehr als 80 Quadratkilometern Kohle abgebaggert. Dafür wurden bereits mehrere Dörfer und Höfe zerstört. Nun will der Energiekonzern RWE die Braunkohlegrube vergrößern und Lützerath abbaggern.

Zum Zeitpunkt der Entscheidung war die Sorge vor einer Energiekrise in Deutschland groß. Im Oktober 2022 gab es eine Vereinbarung zwischen der Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Energiekonzern RWE: Der Kohleausstieg in der Region wird um acht Jahre auf 2030 vorgezogen, fünf bedrohte Dörfer bleiben erhalten, Lützerath aber muss aufgegeben werden. Klimaaktivisten kritisierten die Vereinbarung scharf. Denn kaum etwas ist so schädlich für das Klima und die Umwelt wie der Abbau und die Nutzung von Braunkohle.

Auch für die Energieexpertin Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist die Entscheidung schwer zu verstehen: „Unsere Studie und auch andere Studien zeigen eindeutig, dass Lützerath nicht zerstört und abgebaggert werden muss, es gibt ausreichend Kohle in den existierenden Flächen.“ Außerdem ist aus ihrer Sicht eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung allein durch den Ausbau erneuerbarer Energien möglich.

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