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60 Jahre deutsch-französische Freundschaft

Aus Feinden sollten Freunde werden: 1963 unterzeichneten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Élysée-Vertrag. Die deutsch-französische Freundschaft hält bis heute – steht aber vor neuen Herausforderungen.


In zwei Weltkriegen standen sich Deutsche und Franzosen feindlich gegenüber. Die Kriegserinnerungen waren Anfang der 1960er-Jahre in beiden Ländern noch sehr lebendig. Auch der französische Präsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer hatten die Kriege miterlebt. Umso bedeutender war der Vertrag, den sie 18 Jahre nach Kriegsende im Élysée-Palast, dem Amtssitz de Gaulles, unterzeichneten: Er erklärte die lange verfeindeten Länder zu Freunden.

Neben einer gemeinsamen Haltung in der Außen- und Sicherheitspolitik war ein weiteres Ziel des Vertrags, ganz normale Menschen aus beiden Ländern zusammenzubringen. Im Juli 1963 wurde dafür das deutsch-französische Jugendwerk gegründet. Durch Austauschprogramme konnten so bis heute etwa zehn Millionen junge Menschen das jeweilige Nachbarland kennenlernen. Auch zahlreiche Städtepartnerschaften entstanden. Im Jahr 1989 wurde die deutsch-französische Militärbrigade gegründet, 1991 der deutsch-französische Kultursender Arte.

Auch für Europa war die französisch-deutsche Freundschaft wichtig: Helmut Schmidt und Valéry Giscard d’Estaing etwa legten den Grundstein für eine gemeinsame europäische Währung. Heute bekräftigen Olaf Scholz und Emmanuel Macron noch immer gern die engen Beziehungen beider Länder. Doch die Freundschaft steht vor Herausforderungen, zum Beispiel im Umgang mit dem Ukraine-Krieg. Bei den Waffenlieferungen an die Ukraine etwa ist Scholz zögerlicher als Macron. Und auch im Umgang mit den hohen Gaspreisen gibt es Uneinigkeiten.

Frank Baasner, Direktor des Deutsch-Französischen Instituts, will die Probleme jedoch nicht überbewerten: „Die Fähigkeit, auch in Krisensituationen den Dialog zu finden, die ist ja nicht weg“, meint er. Er sieht daher gute Chancen, dass beide Partner wieder näher zueinanderfinden.

Frankreich und Deutschland …

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