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Manuskript

„Im Westen nichts Neues“ überzeugt auch heute noch

1929 schrieb Erich Maria Remarque einen kritischen Roman über den Ersten Weltkrieg, der große Wirkung hatte. Die Geschichte ist auch fast 100 Jahre später noch hochaktuell: Eine Neuverfilmung gewann vier Oscars.


Mit einer ganzen Reihe von Preisen gehört die dritte Verfilmung des Romanklassikers „Im Westen nichts Neues“ zu den großen Filmerfolgen 2022. In seinem Buch schrieb Erich Maria Remarque 1929 über seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und machte seine Kritik am Krieg deutlich. Das war damals neu – und sorgte besonders in Deutschland auch für viel Ablehnung. Trotzdem verkaufte sich der Roman weltweit bis heute über 20 Millionen Mal.

Schon im Vorwort zum Buch erklärt der Autor: „Es soll den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam.“ Erzählt wird die Geschichte des jungen Deutschen Paul Bäumer, den man direkt nach seiner Schulzeit als Soldat in den Ersten Weltkrieg schickt. Bäumer möchte anfangs noch heldenhaft für sein Land kämpfen. Doch als er sieht, wie an der Front täglich Menschen getötet werden, stumpft er immer mehr ab.

Obwohl diese Geschichte fast 100 Jahre alt ist, passt sie für Regisseur Edward Berger sehr gut in unsere Zeit. Mit seiner Neuverfilmung reagiert er auf aktuelle politische Entwicklungen, die ihm Sorgen machen: Immer stärkere rechte Bewegungen in vielen europäischen Ländern sowie Hassreden von Politikern erinnern Berger an die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg: „[Wir sind] wieder da angekommen, wo wir schon einmal waren, auch wenn wir dachten, die Zeiten würden nie mehr zurückkehren.“

Bergers Film hat zwar vier Oscars gewonnen, aber gerade in Deutschland auch schlechte Kritiken erhalten. So wurde unter anderem kritisiert, dass einige Szenen stark vom Buch abweichen oder den geschichtlichen Tatsachen widersprechen. Für den Regisseur ist das jedoch kein Problem. Ihm ging es vor allem darum, die Verrohung der Hauptfigur Paul Bäumer deutlich zu machen. Berger fasst es so zusammen: „Wenn man im Krieg nicht sein Leben verliert, so doch seine Seele.“

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