Barbie – mehr als ein Spielzeug
Ein neuer Barbie-Film ist in die Kinos gekommen – und beschert der berühmten Puppe wieder viel Aufmerksamkeit. Die aktuellen Diskussionen zeigen, dass sie viel mehr ist als nur ein Kinderspielzeug.
Eine schlanke, blonde Puppe, die überhaupt nichts mit den damals üblichen Babypuppen für Mädchen zu tun hatte: So fängt die Erfolgsgeschichte von Barbie im Jahr 1959 an, die bis heute anhält. Erfinderin der Barbie ist die US-Amerikanerin Ruth Handler. Sie wollte ihrer Tochter und deren Freundinnen eine besondere Puppe zum Spielen geben: eine selbstbewusste, berufstätige Frau.
Handler selbst wuchs in einer Familie auf, in der Männer und Frauen gemeinsam Geld verdienten. Zusammen mit ihrem Mann und Harold Matson gründete sie 1945 die Firma Mattel, die später die Barbie auf den Markt brachte. Heute ist die Puppe eines der meistverkauften Spielzeuge weltweit. 2023 rückt ein neuer Kinofilm mit der Schauspielerin Margot Robbie als Barbie die weltbekannte Puppe wieder in den Fokus der öffentlichen Diskussion.
Für Autorin und Barbie-Fan Susan Shapiro ist die Message, die von Barbie ausgeht, klar: „Du kannst alles sein, was du willst. Du kannst Hunderte von Karrieren einschlagen.“ Doch nicht alle sehen in der Barbie ein so positives Vorbild. Denn mit der neuen Puppe kam auch ein bestimmtes Frauenbild in die Kinderzimmer. „Jung, weiß, keine Behinderung, einsatzfähig und leistungsbereit in einer kapitalistischen Welt“, so die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner. Auf diese Art der Kritik hat Mattel in den letzten Jahrzehnten immer wieder reagiert.
Barbie ist heute diverser. Es gibt sie zum Beispiel mit verschiedenen Hautfarben und Körperformen, eine Barbie sitzt im Rollstuhl. Denn eine Puppe ist viel mehr als ein Spielzeug. Sie kann das Bild, das Kinder von Normalität und Schönheit haben, prägen. Trotz aller Entwicklungen hat sich eins jedoch bisher noch nicht geändert: Barbie ist immer noch jung, ohne eine einzige Falte.