Ein Olympia-Team für Geflüchtete
Am 26. Juli 2024 beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Dabei sind Athletinnen und Athleten aus über 200 Ländern. Manche von ihnen sind Geflüchtete, so wie der Syrer Alaa Maso. Sie haben ihr eigenes Team.
Als Kind sah Alaa Maso, wie Michael Phelps bei Olympia triumphierte. Es waren die Spiele 2008 in Peking, bei denen der US-Schwimmstar acht Goldmedaillen gewann. Der kleine Junge aus Syrien schwamm selbst, seit er vier Jahre alt war. Er beschloss, eines Tages auch bei Olympia zu starten. „Das ist die Bühne, auf der jeder Schwimmer gerne stehen will“, sagt er.
Doch es sollte anders kommen. In seiner Heimat Syrien begann ein blutiger Bürgerkrieg, 2015 beschloss er, aus dem Land zu flüchten; da war er 15 Jahre alt. Gemeinsam mit seinem Bruder machte Alaa Maso sich auf den schwierigen Weg über die Türkei nach Europa, beide fanden Asyl in Deutschland. Der angehende Profischwimmer konnte vier Jahre lang kaum trainieren – und das in einem Alter, das für die Entwicklung eines Athleten entscheidend ist. „Das kann man nie wieder aufholen“, sagt Maso.
Doch sein Traum ist trotzdem wahr geworden. Seit 2016 können Athletinnen und Athleten, die ihre Heimatländer verlassen mussten, in einem eigenen Flüchtlingsteam an den Wettkämpfen teilnehmen. Maso war bereits 2021 bei den Spielen in Tokio dabei. Bei den Olympischen Spielen in Paris wird er über 50 Meter Freistil starten.
Dann repräsentiert er über 100 Millionen Geflüchtete weltweit – eine große Verantwortung: „Wir versuchen […] zu zeigen, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund ihre Ziele erreichen und sich in ihre neue Gesellschaft integrieren können." Alaa Maso ist ein gutes Beispiel dafür: Schon bald möchte er den deutschen Pass beantragen – und vielleicht irgendwann unter deutscher Flagge bei Olympia starten.
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