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Manuskript

Goethe – der erste Influencer?

Johann Wolfgang von Goethe schuf im 18. und 19. Jahrhundert Weltliteratur. Sein Roman „Die Leiden des jungen Werther“ war 1774 so erfolgreich, dass er viele Menschen beeinflusste – vergleichbar mit Social Media heute.


Johann Wolfgang von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ wird heute vor allem im Schulunterricht gelesen. Doch als das Buch vor 250 Jahren veröffentlicht wurde, traf es den Nerv einer ganzen Generation. Vor allem junge Männer identifizierten sich damals mit der Hauptfigur und imitierten ihren Helden sogar. „Man hat sich zum Beispiel so gekleidet wie Werther – blaues Jackett und gelbe Weste – was durchaus unüblich war", sagt Heinz Drügh, Professor für Literaturgeschichte.

Goethes Werther ist ein unglücklich Verliebter, denn seine geliebte Lotte erwidert seine Gefühle nicht. Am Ende nimmt sich Werther das Leben. Nach der Veröffentlichung des Romans kam es damals zu einer Reihe von Suiziden, die mit der Lektüre in Verbindung gebracht wurden. Deshalb schrieb Goethe eine zweite Fassung seines Romans, damit man sich besser von Werther distanzieren konnte. Heute spricht man noch von einem „Werther-Effekt“, wenn Berichte über Suizide in den Medien zu Nachahmungstaten führen.

Goethes Einfluss auf die damalige Gesellschaft lässt sich mit dem der heutigen Influencer vergleichen. Was früher die traurige Geschichte von Werther war, sind heute Beiträge auf Social Media. Dort veröffentlichen vor allem junge Menschen zum Beispiel Videos über ihre psychischen Erkrankungen und erhalten dadurch oft große Aufmerksamkeit.

Doch nicht jedem gefällt die Art und Weise, in der das Thema auf Social Media behandelt wird: Der Psychotherapeut Lothar Janssen bezeichnet viele dieser jungen Menschen als „Mini-Werther“, deren Beiträge „selbstdarstellerische Züge“ haben. Auch viele andere Fachleute sind der Meinung, dass es zwar wichtig ist, offen mit psychischen Krankheiten umzugehen – man sie aber nicht romantisieren sollte.

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