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Übersetzungen verbinden unsere Welt

Ohne Übersetzungen wäre unser Alltag ein anderer: Viele kulturelle Güter wären ohne Fremdsprachenkenntnisse nicht zugänglich. Übersetzungen fördern das interkulturelle Verständnis und bauen Brücken.

Sie begegnen uns überall, doch häufig bemerken wir sie gar nicht: Übersetzungen. Sie ermöglichen uns, die Gebrauchsanweisung für ein schwedisches Gerät zu verstehen oder ein indisches Rezept zu kochen. Ohne Übersetzungen könnten wir weder japanische Computerspiele spielen noch koreanische Serien anschauen oder Erzählungen aus Nigeria lesen. Übersetzungen helfen uns sowohl bei der Orientierung an fremden Orten als auch bei der Kommunikation mit Menschen, die eine andere Sprache sprechen.

Dass Übersetzungen wichtig sind, wurde bereits in früheren Jahrhunderten erkannt. In der christlichen Tradition haben Übersetzerinnen und Übersetzer einen Schutzpatron, den Heiligen Hieronymus. Er lebte im 4. und 5. Jahrhundert nach Christus. Am bekanntesten ist seine Arbeit an der „Vulgata“, einer lateinischen Übersetzung der Bibel aus dem Griechischen und Hebräischen.

Heute helfen uns zwar Computerprogramme dabei, wissenschaftliche Texte, Zeugnisse oder Speisekarten zu übersetzen, aber noch können sie Menschen nicht ersetzen. Denn die wahre Kunst der Übersetzung liegt darin, die Bedeutung aus dem Original mit viel Einfühlungsvermögen an den kulturellen Kontext der Zielsprache anzupassen. Je besser eine Übersetzung ist, desto weniger merken wir beim Lesen, dass es sich um eine Übersetzung handelt.

2020 rief die Europäische Kommission die Kampagne „Discover Translation“ („Entdecke die Übersetzung“) ins Leben, um Menschen für den Beruf der Übersetzerin oder des Übersetzers zu gewinnen. Ohne Übersetzungen wäre die Welt nicht nur langweiliger und ärmer, sondern auch ungleicher. Denn dann hätten nur Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen Zugang zu Waren, Informationen und Kultur aus anderen Ländern, so die Kommission.

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