Szöveg

Ofenherz
Von der Türe auf die Straße,
von der Straße in die Stadt.
Durch die lange dunkle Gasse
bis zu dir um Mitternacht.

Zu der Bank an der Laterne,
Straßenbahnschienen entlang.
Vorbei an Mercedessternen,
über Kopfstein und Beton.

Da stehst du mit leeren Fenstern,
bist ein altes, kaltes Haus.
Und ich steh da, als hätt ich gestern
das letzte Mal auf dich gebaut.

Von der Straße durch die Türe,
von der Türe in den Gang
Über Staub und über Scherben,
an leeren Bilderrahmen entlang.

Durch die dritte Türe rechts,
die so in den Angeln quietscht.
Da steht dein Ofenherz und schläft,
es träumt ein langes kaltes Lied.

Es hat tapfer noch geheizt,
einen ganzen Winter lang.
Doch nach ‘ner langen kalten Zeit,
da ist es einfach ausgegangen.

Ich nehm die Scheite aus der Tasche
und leg das Holz dann Stück für Stück
in deine Ofenmitte
und geb dir dein Feuer zurück.

An der Straße stehen Laternen,
an der Straße stehe ich.
Und auf Kopfstein und Beton
malst du hell mit deinem Licht.