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Politik

Lagerleiter von Moria wirft hin

12. September 2019

Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Ägäisinsel Lesbos steht seit Jahren in der Kritik, da es chronisch überfüllt ist. Nun gibt der Leiter des Lagers "müde" auf.

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Flüchtlingslager Moria auf Lesbos
Ein Leben in Zelten: Migranten in MoriaBild: AFP/A. Messinis

Der Chef des umstrittenen Flüchtlingslagers Moria auf der Insel Lesbos hat seinen Rücktritt erklärt. Er gehe "erhobenen Hauptes", sagte Yannis Balbakakis der griechischen Nachrichtenagentur ANA. Er habe "unter schwierigen Umständen getan, was getan werden musste". Nun sei er "müde". Balbakakis war Leiter des Lagers seit 2016, als der sogenannte EU-Türkei-Flüchtlingspakt in Kraft trat.

Griechenland Flüchtlingslager Moria auf Lesbos | Yannis Balbakakis, Reception and Identification Service
Will nicht mehr: Yannis BalbakakisBild: DW/I. Anastassopoulou

Humanitäre Organisationen kritisieren seit Jahren die Zustände im Lager Moria. Ende August lebten dort nach UN-Angaben fast 11.000 Menschen. Ausgelegt ist das Lager aber für maximal 3000 Migranten. Beobachter und Insassen berichteten immer wieder von chaotischen Zuständen und unhygienischen Bedingungen. Anfang September waren zwar mehr als 600 Afghanen in Lager auf dem griechischen Festland gebracht worden, doch zuletzt kamen täglich wieder zahlreiche neue Migranten auf Lesbos an.

Mangel an Personal

Der im März 2016 geschlossene Flüchtlingspakt sieht vor, dass die Europäische Union alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Die Bearbeitung der Asylanträge kommt allerdings bis heute nur mühsam voran.

Flüchtlingslager Moria auf Lesbos
Inmitten von Olivenhainen: Moria aus der VogelperspektiveBild: DW/D. Tosidis

Griechenlands neue konservative Regierung, die seit Juli im Amt ist, will die Asylverfahren beschleunigen. Wer kein Asyl bekommt, soll sofort in die Türkei zurückgebracht werden. Für die Bearbeitung der Asylanträge soll es mehr Personal geben.

wa/cw (afp, dpa)